12.-13.09.2015 Cottbus: Die letzten beiden Rennen der diesjährigen Rad-Bundesliga der Männer wurden in Cottbus ausgetragen, wo zunächst am Samstag ein Einzelzeitfahren über 30 km absolviert wurde und dann am Sonntag ein Straßenrennen den Schlusspunkt setzte. Beim etwas überraschend von Daniel Westmattelmann vom Team Kuota-Lotto gewonnenen Zeitfahren, der die favorisierten Lennard Kämna und Nils Politt vom Team Stölting auf die weiteren Podiumsplätze verwies, hatten die Fahrer des Berliner KED-Stevens Teams mit Felix Donath (18.), Yannic Corinth (25.) und Erik Schubert (36.) zwar keine vorderen Plätze belegen können, jedoch reichte es für die Tages-Mannschaftswertung zu einem guten 5. Platz hinter den vier starken Continentalteams Kuota-Lotto, Stölting, rad-net ROSE und Heizomat als bestes Eliteteam.

Am Sonntag bildete dann das 54. Straßenrennen Cottbus-Görlitz-Cottbus über 188 km den Abschluß der diesjährigen Bundesligaserie und hier zeigte ein junger Fahrer aus dem KED-Stevens Team eine äußerst couragierte Leistung. Schon bei der ersten Sprintwertung nach 11 km erspurtete sich Malte Jürß hinter Theo Reinhardt vom rad-net ROSE Team zwei Punkte, denen er bei der zweiten Wertung nach 70 km durch einen Spurtsieg drei Punkte hinzufügte, die am Ende dazu führten, dass er als aktivster Fahrer geehrt wurde und 25 Sonderpunkte erhielt. Etwa ab Kilometer 40 war Malte Jürß Mitglied einer fünfköpfigen Spitzengruppe mit Jonas Koch und Felix Intra vom rad-net ROSE Team, Lukas Steger vom P&S Team Thüringen und Laurin Winter vom Team Heizomat, die zeitweise einen Vorsprung von maximal 5:30 Minuten herausgefahren hatten und erst nach etwa 110 km vom Feld gestellt wurden.

Der Vorsprung hatte sich sukzessive reduziert, als bei Kilometer 75 heftiger Kantenwind den Fahrern zusetzte. Nach dem Zusammenschluß des Feldes gab es immer wieder von etlichen Fahrern Ausreißversuche, die aber keine Vorentscheidung brachten. Erst 1,5 km vor dem Ziel splittete sich das große Feld von etwa 70 Fahrern nach einem Sturz auf, so dass nur noch 35 Fahrer um den Sieg sprinteten. Hier war mit dem jungen Erik Schubert nur noch ein Fahrer aus Berlin dabei, der allein auf sich gestellt gegen die starken Sprinter keine Chance hatte und Platz 32 belegte. Es war der starke Maximilian Walscheid vom Team Kuota-Lotto, der Manuel Porzner vom Team Stölting und Hans Pirius vom Cycling Team Sachsen nach einer Fahrzeit von 4:34:07 Stunden auf die Plätze verwies und seinen fünften Saisonsieg realisierte. Im 19-köpfigen Verfolgerfeld mit 12 Sekunden Rückstand waren Luca Niederlag (37.), Lucas Carstensen (38.) und Florian Kretschy (54.) dabei, während eine weitere größere Gruppe mit 17 Sekunden Zeitverlust ins Ziel kam. Malte Jürß hatte am Ende ebenso 5:46 Minuten eingebüßt wie sein Teamkamerad Yannic Corinth, die unter 90 platzierten Fahrern die Plätze 86 und 87 einnahmen.

In der Tages-Mannschaftswertung reichte es für das KED-Stevens Team nur zum 12. Platz, so dass man sich nicht mehr in der Gesamt-Mannschaftswertung verbessern konnte. Dennoch ist der am Ende erreichte 8. Platz unter 18 Teams durchaus akzeptabel, wenn man bedenkt, dass mit dem überlegenen Sieger Team Stölting, den Podiumsplatzierten von Heizomat und Kuota-Lotto sowie dem LKT Team Brandenburg (4.) und rad-net ROSE (6.) weitere Continentalteams dominierten. So waren nur die Racing Students (5.) und das Team Rose NRW (7.) von den sonstigen Eliteteams vor den Berlinern platziert.

In der Gesamt-Einzelwertung, die vom großen Talent Lennard Kämna überlegen vor Jonas Koch und Jan Tschernoster vom Team Rose NRW gewonnen wurde, war vom KED-Stevens Team Yannic Corinth auf Platz 21 der Beste vor Lucas Carstensen (23.), Florian Kretschy (27.) und Luca Niederlag (34.) unter insgesamt 181 Fahrern, die in die Punkteränge kamen. In der Nachwuchswertung des Jahrganges 1996, ebenfalls von Lennard Kämna gewonnen, wurden 39 Fahrer registriert, wobei Erik Schubert einen guten 14. Platz erzielen konnte.

Die nun langsam zu Ende gehende Saison war nicht gerade leicht für das KED-Stevens Team, das durch den nahezu kompletten Ausfall des Sportlichen Leiters Dieter Stein etwas gehandicapt war. Aber an dieser Stelle sei auch mal die hervorragende Arbeit des Sportlichen Leiter Nick Kracik erwähnt, die mit dem gesamten Betreuerteam den reibungslosen Ablauf sicherstellten. Die 11 Sportler des Teams, von denen Gino Heinze die komplette Saison krankheitsbedingt ausfiel, wurden zeitweise noch durch Heinrich Berger ergänzt, der aber ausbildungsbedingt nur wenige Rennen bestritt. Es gab Siege durch Lucas Carstensen, Sebastian Wotschke, Yannic Corinth und auch Jungtalent Erik Schubert, zu denen etliche gute Platzierungen auch von Luca Niederlag, Florian Kretschy und Malte Jürß, der sich nach anfänglichen Schwierigkeiten im zweiten Teil der Saison steigern konnte, hinzukamen. Während die jungen Andre Thiel und Florian Junge mit der Doppelbelastung Schule/Ausbildung und Sport noch zu kämpfen hatten, erlitt der Leistungsträger Felix Donath bei der Tour de Berlin einen schweren Sturz, von dem er sich nur schwer erholte, aber zuletzt schon wieder einige achtbare Ergebnisse, z.B. beim Einzelzeitfahren im Rahmen der Oderrundfahrt, erzielen konnte.

Bleibt zu hoffen, dass das Team auch in der kommenden Saison mit einer schlagkräftigen Mannschaft am Start steht und den einen oder anderen Akzent bei nationalen und auch internationalen Wettbewerben setzen kann.

Bernd Mülle

Infos und Ergebnisse unter
www.rad-net.de | facebook: Ked-Stevens Radteam Berlin
www.brv-radsport.berlin

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